Das ist ein wenig aufwendig: über dem unteren Gefache eine Reihe 12 mm Löcher im Abstand von 3 cm bohren und ausschäumen. Dafür muss die Lanze der Schaumpistole verlängert werden, damit man schön langsam von hinten nach vorne über den ganze Dämmquerschnitt ausschäumen kann. Nach jedem Loch muss man prüfen, ob die Lanze gereinigt werden muss. Das klingt schlimm, aber wenn man einmal drüber ist, kommt man auch voran. Das alles geht aber nur, wenn der Wandaufbau den entstehenden Druck aushält (kein Trockenbau). Am Schluss kann das untere Gefache mit Mineralwolle gedämmt werden.
Alternativ kann man das Perlite heraus laufen lassen, auffangen und nach Fertigstellung der Sanierung oben wieder einfüllen.
Wenn die Fachwerkschwelle verfault ist, hat das einen Grund. Ein Grund könnte sein, dass Feuchtigkeit am Taupunkt im Perlite kondensiert und nach unten tropft. In dem Fall wäre es sinnlos, den Wandaufbau wieder herzustellen, wie bisher. Ob es diesbezüglich ein Problem gibt und falls ja, wie man das am besten löst, kann ein Fachmann heraus finden, der das Haus kennt.
Noch mal zu den Fachwerkschwellen: Wenn diese 200 Jahre alt sind und innerhalb der letzten 10 Jahre verfault sind, würde mir das schwer zu denken geben.
Die alten Schwellen waren schon vor 10 Jahren mürbe, aber jetzt gibts Zuschüsse aufgrund Dorferneuerung. Da muss man ja zuschlagen :-) Die Südseite sieht auch ziemlich marode aus, geht aber noch. An der Ostseite hab ich schon was erneuert und an der Westseite wird im Zuge der neuen Arbeiten auch ein Stück ausgetauscht. Einer der Vorbesitzer hat mit irgendeinem komischen Kunststoffgemisch Löcher zugemacht, dort dringt natürlich Feuchtigkeit von aussen ein. Ich finde es sehr nett von Ihnen, dass Sie noch einmal geantwortet haben. Raten Sie mir denn grundsätzlich davon ab, Perlite wieder einzuschütten? Bisher scheinen alle Wände trocken und ich brauche viel weniger Heizöl. Die Gefache sind außen mit Ziegeln und Kalksandstein zugemauert. Dann ca 5 cm Luft und innen dicke Gasbetonsteine.
Gegen Perlite ist nichts einzuwenden. Es ist teuer, har den doppelten Wärmedurchgang im Vergleich zur Mineralwolle, kann aber ein gewisses Maß an Feuchtigkeit aufnehmen und wieder abgeben.
Hilfreiche Antwort
Danke für die ausführliche Antwort! Werde also die Perlite auffangen, die leeren Säcke (10 Jahre) hab ich noch :-). Die Schwellen der Nordseite sind uralt (max.220 Jahre) und wurden oft von außen feucht. Ich finde es normal, dann mal auszutauschen. Die Arbeiten werden von einem fachkundigen Zimmermann ausgeführt, der bisher mit Perlite wenig bis keine Erfahrung hatte.